Freemium ist nicht umsonst - Suchtfalle Handyspiele

    • [THEMA DER WOCHE]

      Liebe Kunden und Community-Mitglieder,


      Handyspiele sind äußerst beliebt und mittlerweile fest verankert in unserer Kultur. Diese gibt es in allen Formen und Farben und sollen uns vor allem Spaß machen.


      Natürlich sind die Entwickler dieser Games auch Menschen und müssen mit Ihrer Arbeit Geld verdienen. Prinzipiell ist das völlig korrekt so. Im Regelfall kauft ihr ein Spiel und könnt es dann unbegrenzt nutzen. Es gibt beim Kassieren aber auch Methoden, die durchaus fragwürdig sind und sehr schnell sehr teuer werden können.


      Wenn ihr oder eure Kids gerne zockt, solltet ihr euch deshalb mit dem Thema Kostenfallen bei Handygames beschäftigen.


      Ich werde hier primär auf die sogenannten Free-to-Play-Games eingehen. Viele der genannten Mechaniken kommen aber auch in Spielen zum Einsatz, die ihr bereits kostenpflicht gekauft habt.



      Alles umsonst?
      Der Begriff "Free to play" bedeutet wörtlich übersetzt kostenlos zu spielen. Hierbei handelt es sich also um Gratisgames. Grundsätzlich eine gute Sache. Es gibt auch durchaus einige Perlen, die kostenlos bleiben und auch so richtig Spaß machen.


      Häufig enthalten Free to play-Titel allerdings auch Werbung oder kostenpflichtige Inhalte, die das Game verbessern sollen. Deshalb spricht man hier auch oft von Freemium (eine Mischung aus Free + Premium).



      Möchtet ihr zusätzliche Inhalte dazu?
      Ihr wollt unbedingt den obercoolen Schwertkämpfer für das Rollenspiel? Einen zusätzlichen Level? Oder einen schnelleren Wagen für die Piste? Kein Problem: Viele Gratisgames bieten zusätzliche kostenpflichtige Inhalte gegen Bares an. Hier spricht man von In-App-Käufen oder DLCs (Downloadable Content). Im besten Fall wird euch dabei konkret angezeigt, was ihr für euer Geld bekommt.


      Wichtig zu wissen: Auch Videospiele bedienen sich analog zum generellen Konsumverhalten der "will-ich-haben"-Logik. Deshalb können hier bereits viele kleinere Beträge (sogenanntes Micropayment) für allerlei Kram oder zusätzliche Level über den virtuellen Ladentisch gehen.


      Ihr solltet euch hier bereits die Frage stellen, ob ihr ein "unfertiges" kostenloses Game mit eurem Geld fertig kaufen wollt. Gerade auch dann, wenn die Angebote zeitlich begrenzt sind und euch so die Pistole auf die Brust setzen.



      Griff in die Wundertüte
      Sogenannte Gacha-Games bieten euch ebenfalls die Chance an tollen zusätlichen Content zu kommen. Der Begriff Gacha leitet sich von japanischen Automaten ab, bei denen man gegen Geld ein zufälliges Spielzeug erhält. In Deutschland gibt es diese Art von Automaten auch. Diese sind aber längst nicht so verbreitet wie in Japan.


      Der Haken: Hier wird nicht verraten was ihr für eure Kohle bekommt. Theoretisch besteht die Chance für wenig Geld einen tollen Gegenstand zu bekommen. Die Chancen für wirklich gutes Zeug sind aber meistens verschwindend gering. So sollt ihr - ähnlich wie bei einer Kirmeslosbube oder beim staatlichen Lotto - motiviert werden, es mehrfach zu versuchen und somit auch unterm Strich mehr auszugeben.


      Kritiker sprechen bei diesem Verfahren von simuliertem Glücksspiel, dass gerade für Kinder und suchtanfällige Personen schnell zum Problem werden kann. In den allermeisten Ländern - auch Deutschland - ist diese Spielmechanik derzeit legal.



      Zahlt euch hoch!
      Gerade wenn ihr gegen andere Spieler antretet, möchtet ihr auch gewinnen? Auch könnt ihr euch gegen Bares helfen lassen. Sehr verbreitet ist dabei das Pay-to-win-Konzept. Hier könnt ihr eure Kämpfer, Rennwagen etc. gegen Echtgeld aufrüsten, um bessere Chancen gegen eure Gegner zu haben. Da diese das natürlich auch tun können, steht ihr hier irgendwann unter einem gewissen "Druck" Geld für das Spiel auszugeben.


      Hierbei wird ganz bewusst das Verlangen in einem Spiel besser zu werden ausgehebelt, damit ihr Geld für Upgrades ausgebt. Mit einem Wettkampf hat das nicht mehr viel zu tun.



      Spielt es jetzt!
      Viele Titel versuchen euch zudem mit Pushnachrichten bei der Stange zu halten: Häufig gibt es zeitlich begrenzte Events oder gewisse Boni wenn ihr euch täglich mit dem Spiel beschäftigt. Wenn ihr länger nicht mehr gespielt habt, bekommt ihr mitunter auch etwas geschenkt, damit ihr euch wieder mit dem Game beschäftigt.


      Auch diese Art der Druckausübung dient natürlich der Generierung von Umsätzen.



      Abzocke nur auf dem Handy?
      Nicht nur auf dem Handy gibt es Spiele die dieser Mechaniken benutzen. Auch auf PC und Konsole gibt es etliche Games, die euch durch die geschickte Ausnutzung von Suchtmechaniken das Geld aus der Tasche ziehen möchten. Das gilt auch nicht nur für Free-to-play-Titel, auch etwa für ein sehr beliebtes Fußballspiel, dass auch in der Rohversion alles andere als umsonst ist.



      Game Over - Wenn der Spass vorbei ist...
      Wie oben bereits geschrieben, können diese Spiele anfällige Menschen sehr schnell - und vor allem beabsichtigt! - in eine Sucht treiben, die schnell soziale, gesundheitliche und vor allem auch finanzielle Folgen haben kann.


      Wenn ihr merkt, dass ihr - oder eure Lieben - zwanghaft Geld für scheinbar kostenlose Spiele ausgebt, solltet ihr unbedingt sofort mit dem Spiel aufhören und das Gespräch suchen. Je nach Intensität des Verhaltens kann es ggf. schon reichen sich von Familie oder Freunden gründlich den Kopf waschen zu lassen. Im Härtefall solltet ihr jedoch eine Suchtberatung aufsuchen. Hier kann euch professioniell geholfen werden. Passende Angebote findet ihr schnell im Internet.


      Tipps für den Umgang von Kindern mit Videospielen gibt es unter anderem bei der Initiative Schau hin. Zum allgemeinen Umgang mit Smartphone gibt es hier eine Übersicht.


      Wir von congstar helfen euch gerne mit einer Drittanbietersperre weiter, damit Gebühren für derartige Inhalte nicht mehr über eure Rechnung bzw. euer Prepaid-Guthaben abgerechnet werden können.



      Das Leben ist zu kurz für schlechte Spiele!
      An dieser Stelle möchte ich euch noch einmal ans Herz legen: Wenn das Zocken nur dann Spaß macht wenn ihr Geld für Ingame-Kram ausgebt oder ihr euch davon sogar unter Druck gesetzt fühlt, sucht euch ein anderes Spiel! Ihr werdet ganz bestimmt ein passenderes Game für euch finden, dass richtig Bock macht und euch nicht abzockt!



      Spielt ihr umsonst?
      Was haltet ihr von Free-to-play? Seid ihr aktiv dabei? Habt ihr Erfahrungen mit Suchtmechaniken gemacht? Habt ihr diese heile überstanden? Was zockt ihr zur Zeit? Schreibts gerne in dieses Thema!



      Gaming ist toll! Viel Spaß dabei!


      LG


      Mark

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