Corona-App

  • Dark Horse

    So wie es aussieht, arbeiten mehrere Institutionen an solch einer App.
    Würdet Ihr sie anwenden (freiwillig)?
    Zum einen ist da die Sache mit dem Datenschutz, meine prompte
    Gegenfrage wäre dann, ob man ein facebook-Konto hat. (o. ä.)


    Grundsätzlich wäre ich bereit, diese App zu nutzen, aber wie sehr würde
    dies den Alltag beim z. B. Einkaufen einschränken, wenn man plötzlich
    gewarnt wird, dass in der Nähe jemand der möglicherweise Kontakt usw.
    usf. hatte...


    Würde das nicht eher Panik und vor allem Misstrauen schaffen?


    Ich weiss, heute ist der 1. April, Thema ist aber ernst gemeint.

    Grundsätzlich müssten ja möglichst viele eine derartige App nutzen damit das überhaupt was bringt. Wenn ich daran denke wieviele Menschen sich bisher nicht ins Telefonbuch eintragen oder der Rückwärtssuche widersprechen (Datenschutz!!) und so bereits jetzt zwar bei einem Notruf also der 112 die Nummer und auch oft der Standort übertragen wird, aber nicht die Nutzerdaten! Toll wenn jemand einen Asthmaanfall hat und die Adresse dann nicht bekannt ist oder man vor einer Hochhauszeile dann mit dem RTW steht und keinen Namen hat. Im Ernst, seit Jahren stehen Rettungsdienste vor solchen Problemen und jetzt an eine Corona App zu denken wo möglichst alle Bürger sich freiwillig anmelden halte ich für Utopisch.

  • Dark Horse

    Nabend C.Merkel,


    genau das ist ja das Problem!
    Bei jedem Schade (selbstzensiert!) machen die Leute den Lauten wegen
    Datenschutz und so, aber Fotos bei Instagram, facebook und Co. hochladen
    aus dem privaten Leben... Das nenne ich Realsatire!


    Die Menschen sind desinformiert oder aber ignorant (nicht wissen wollen).
    Wer bei facebook Fotos hochlädt (oder andere Medien) tritt dabei zeitgleich
    seine Rechte daran an facebook automatisch ab!
    Soll heißen, wer eine typische Corona-Fratze hat (sorry), der kann bei
    facebook durchaus als Model für eine Werbekampagne gegen Corona stehen
    mit seinem (des Nutzers!) Foto stehen und er könnte rechtlich nichts dagegen
    unternehmen!


    DAS wissen aber anscheinend nur die wenigsten fratzebuch-Nutzer!


    Schönen Abend noch und Gesundheit allen Lesern! :)

  • Dark Horse

    Hallo zusammen,


    nächste Woche soll ja nun also die Corona App zum Download
    feil geboten werden.


    Ich habe viel hier und her überlegt und bin zum Entschluss
    gekommen, diese App nicht zu nutzen.
    Ich dachte da an eine Zeit zurück, die ich zwar nicht selbst
    als Ausgrenzung erlebt habe, aber so habe ich doch eine recht
    hohe Empathie.


    Anfang der 80er gab es nur ein Thema: AIDS
    Anfangs hieß es, nur Homosexuelle und Drogensüchtige
    (Junkies, teilen der Nadel) können daran erkranken.


    Also hat man den Umgang mit diesen Menschen vermieden und
    so etwas wie Händeschütteln war schon gar nicht drin.
    Ein an HIV-Erkrankter heute muss diese Ausgrenzung nicht mehr
    erleben und das ist gut so.


    Ich möchte gar nicht darauf hingewiesen werden, wenn ein an
    Covid-19 möglich Erkrankter in meinem Umfeld läuft und ich dann
    auffällig Abstand nehme. Das widerspricht meiner Persönlichkeit.
    Ich mag keinerlei Ausgrenzung.

    Ob ich die App installiere weiß ich noch nicht.


    Aber das hat nichts mit Ausgrenzung von anderen zu tun. Man wird eher sich selbst ausgrenzen müssen.


    Das ganze läuft anonym ab. Woher willst du wissen von wem du jetzt Abstand halten sollst. Außerdem sollen ja auch die Fälle abgedeckt sein wo jemand mit dem man Kontakt hatte sein positives oder negatives Ergebnis in der App erfasst. Vor allem mit dem man innerhalb von 2 Wochen Zeitraum Kontakt hatte.
    Da ist dann nicht mal eben jemand auszugrenzen innerhalb der 2 Wochen.


    Da kann man wenn die Risikobewertung für einen als hoch eingestuft wird nur sich selbst ausgrenzen. Ich denke in dem Fall wird es auch auf einen Coronatest hinauslaufen.

    Hey @Dark Horse :) ,


    ich sehe die geplante und in der Entwicklung befindliche App weniger kritisch. Auf viele (eigentlich sogar auf die meisten) Aspekte zum Thema Datenschutz wurde in der Konzeption der App sehr gut eingegangen.


    Es handelt sich nicht um eine Tracking-App, sondern um ein Tracing-App. Das bedeutet konkret, dass ein einzelner Nutzer der App nicht in seinem Verhalten oder seinen Aufenthaltsorten getrackt wird, sondern dass ein tracing (ein Verfolgen) von Kontakten erfolgt. Kein Nutzer der App ist identifizierbar, weil kein Nutzer eine feste Kennung hat. Innerhalb der App wird alle paar Minuten ein neuer (eindeutiger) Schlüssel generiert, der bei einem Kontakt mit einem anderen Nutzer an diesen übertragen wird. Wenn du die App nutzt und später feststellen solltest, dass du positiv auf das Corona-Virus getestet wurdest, kannst du das in der App eintragen. Damit werden die von deiner App genutzten Schlüssel quasi als positiv markiert.
    Wenn andere Nutzer der App nun Kontakt mit dir hatten, d.h. wenn einer der Schlüssel deines Endgerätes in der Kontakthistorie auf dem Gerät eines anderen Nutzer auftaucht, informiert die App denjenigen. Das erfolgt ausschließlich dezentral auf dem jeweiligen Endgerät selbst und nur innerhalb der App. Auf einem zentralen Server werden die Daten nicht erfasst oder ausgewertet. Es ist damit kein Rückschluss auf dich möglich.


    Wenn der App eine Risikobegegnung bekannt wird, erfolgt ein Hinweis an dich (bzw. sogar etwas schwächer: nur eine Risikoeinschätzung) - der ist aber ohne örtliche oder zeitliche Eingrenzung. Du erfährst also nicht, ob die Risikobegegnung der Zeitungsverkäufer von neben war oder irgendeine der anderen Personen, mit denen du in den vergangenen 14 Tagen Kontakt hattest. Technisch ist es sogar so, dass du es nicht erfahren kannst - diese Orts und Zeitdaten werden in der Form nicht erhoben.


    Der dezentrale trancing-Ansatz der App ist die bestmögliche Lösung in Hinblick auf den Datenschutz; soziale Ausgrenzung von Betroffenen durch Deanonymisierung der Schlüssel ist eigentlich ausgeschlossen; schließlich gibt es keinen festen Schlüssel der dich identifizieren kann sondern nur einen identifizierbaren Schlüssel zu allen Kontakten. Ortsdaten fallen dabei keine an und nach 14 Tagen werden die Schlüssel jeweils aus der App gelöscht, weil ein Kontakt aufgrund der bekannten Inkubationszeit nicht mehr relevant ist für den Infektionsweg.


    Ich hoffe, das kann die Funktionsweise der App aufklären und die Bedenken der App gegenüber ein wenig entkräften :) .


    Übrigens ist die App freie Software, du kannst die Entwicklung und den genutzten Code hier einsehen und auf dieser Seite des Projekts mehr Informationen finden.


    Gruß Max

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  • Dark Horse

    Hallo Max S.,


    vielen Dank für Deine sehr ausführliche Erklärung.
    Bei meinen Gedanken ging es mir weniger um Datenschutz (da hatte und
    habe ich von anfang an keinerlei Bedenken), sondern tatsächlich nur um
    die Möglichkeit der Ausgrenzung.



    soziale Ausgrenzung von Betroffenen durch Deanonymisierung der Schlüssel ist eigentlich ausgeschlossen


    OK, unter diesen Aspekten werde ich wohl doch die App nutzen.
    So lange es dient, Corona einzugrenzen und nicht andere auszugrenzen...
    ;)

    Im Prinzip dient die App auch nicht der Nachverfolgung von Kontakten, die bei einer Erkrankung sowieso durch das Gesundheitsamt erfolgt, sondern soll dem Nutzer beruhigen indem eine Art Negativbeweis entsteht. Man könnte somit durch vorzeigen der App nachweisen ich hatte ja keinen Kontakt mit jemanden "Positiven". Ein Ausgrenzen wäre es wenn man nun zwingend die App haben müsste und zu gewissen Bereichen nur Zugang nach zeigen des Negativstatus hätte. Beispiel China wo man nur mit einer grünen Marker in der App und normaler Körpertemperatur zu Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmittel Zugang hat. Dies wird es so in Deutschland nicht geben. Der Knackpunkt bei unserer App ist aber das natürlich die Nutzung freiwillig ist und deshalb auch wenn man erkrankt ist es jedem selber überlassen ist sich als erkrankt zu markieren oder es halt sein zu lassen. Im schlimmsten Fall könnte man aber auch mit möglichst vielen Kontakt haben und dann einen falsch positiven Alarm auslösen nur um eine große Anzahl von Menschen zu beunruhigen und die dann zum Arzt gehen was zu einer erneuten Überlastung des Gesundheitssytem führen würde. Stichwort die Testkapazitäten könnten so missbräuchlich verringert werden. Aber mal schauen vielleicht kann ja der Betroffene nur mit einem Code eines Testlabores die Positivmeldung setzen. Ich will da nicht so viel spekulieren.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MCP62 ()

    Aber mal schauen vielleicht kann ja der Betroffene nur mit einem Code eines Testlabores die Positivmeldung setzen. Ich will da nicht so viel spekulieren.

    ja genau nur mit einem QR Code vom Testlabor kann man das Ergebnis in die App eintragen oder eben über die Hotline wenn ein Testlabor keinen QR Code bereit stellt.

  • Online

    Ab Montag Abend steht die App zum Download.

    Hallo :)

    Corona-Warn-App startet am Dienstag


    Das Programm soll dann vorgestellt und freigeschaltet werden. Letzte Tests seien gut verlaufen, heißt es aus Berlin. Experten für IT-Sicherheit sehen aber die Gefahr von Manipulationen.

    Gruß Ingo

    Laut Teltarif wird sie zwar am Dienstag vorgestellt aber:


    Zitat

    Nach dpa-Infor­ma­tionen dürfte die App bereits am Montag­abend in den Stores von Google und Apple zum Herun­ter­laden bereit­stehen.

    Ist wegen dem Google Play Store. Ich habe sie auch auf Android installiert.


    Ansonsten ist die App eher unaufgeregt. Viele Funktionen gibt es nicht. Nur das wichtigste. Dann bin ich gespannt wie die Risikobewertung morgen nach 24h aussieht.


    In den Download Charts im Apple App Store ist sie bereits auf Platz 1 vor WhatsApp.

  • abc0815

    Nachteilig finde ich das unter Android immer GPS, also Standort aktiviert sein muss. Das saugt leider am Akku und erlaubt "erst Mal" allen Apps dann den Zugriff auf den Standort. Klar kann man das wieder für jede App einzeln entziehen, aber das ist für wenig versierte dann doch etwas umständlich.


    Es ist zwar ausgeschlossen das die Corona Warn App den Standort nutzt, aber durch das Zwangseinschalten des Standorts nutzen das andere und so hebelt eine App den Datenschutz für andere aus.


    Da muss man wohl noch mal drüber nachdenken....


    Gruß
    Afralu

  • Dark Horse

    Nachteilig finde ich das unter Android immer GPS, also Standort aktiviert sein muss. Das saugt leider am Akku und erlaubt "erst Mal" allen Apps dann den Zugriff auf den Standort.

    Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Bluetooth UND GPS aktiviert
    verkraftet mein vier Jahre altes Gerät inzwischen nur noch zwei bis
    drei Stunden, dann ist Ende im Gelände. (-> Akku)


    Ich denke, das werden die Hauptargumente gegen die App sein, die sich
    in Zukunft herauskristallisieren werden.


    Ferner hätte ich mir (wenn man schon GPS aktivieren muss) sehr gewünscht,
    dass dies ein europäisches Projekt gewesen wäre, sodass man es auch im
    Urlaub im EU - Ausland benutzen kann.


    Und ganz schlimm ist, dass man es nicht als Mensch ohne Googlekonto saugen
    kann! Da werden all jene, die ihr Handy gerootet haben und googlefrei machten
    die Nase rümpfen und sich ihren Teil denken...


    Man könnte es ja auch bei F-Droid zum Download anbieten.