Es ist tatsächlich so, dass du im Mobilfunknetz der Telekom "nur" ein 64er Präfix bekommst. In der Regel befindet sich hinter einer SIM-Karte nunmal nur ein einziges Endgerät, und selbst wenn das nicht der Fall ist, reicht ein einzelnes Netz für 99,9% der Endkunden völlig aus. Privatanschlüsse sind nicht dafür gedacht, Rechenzentren zu betreiben. Im Festnetz kriegst du ein 56er, und in 99,9% der Fälle bleiben 255 Netze ungenutzt. Das hat nichts mit Marketing zu tun, sondern mit Vernunft.
Du könntest das Problem umgehen, indem du deinen Präfix aufteilst. Nur müsstest du dann anstelle von Autokonfiguration auf DHCPv6 setzen, was aber deutlich mehr Aufwand bedeutet und mit Consumer-Hardware kaum möglich ist. Der Vergleich mit IPv4 hinkt hier aber, weil das ja alles lokale Netze sind, die durch ein NAT laufen. Lokale Netze kannst du dir mit IPv6 auch aufbauen, so viele du willst. Mehr als ein Netz zuhause zu haben, macht aber in den meisten Fällen mehr Arbeit, als dass es Nutzen bringt, und an deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob du das wirklich brauchst.
Es gibt ein reserviertes, offizielles IPv6 Netz für Beispiele in Anleitungen / Dokumentationen. Das ist 2001:db8::/32 und ist per RFC3849 reserviert. Das "sieht aus" wie ein öffentliches Netzwerk, aber weil es reserviert ist, gibt es keine Adresskonflikte mit dem Internet. Vielleicht akzeptiert dein Router das als "öffentlichen Präfix"?
Und was wolltest du dann damit tun, wenn es im Internet nicht geroutet wird? Du müsstest es NATen, und wenn du das tust, kannst du auch den Präfix fd00 verwenden, der für lokale Netze vorgesehen ist.