ZitatVisa- und Mastercard sind dreimal so teuer für den Händler.
Ich kann jeden Händler verstehen, der das nicht bezahlen will.
Mag sein, jedoch tun Visa und Mastercard auch einiges für den Zahlungsverkehr. Wohingegen Giro erst noch für Apple Pay angepasst werden musste, konnte man mit Visa und Mastercard schon wesentlich länger Apple Pay nutzen. Von der Möglichkeit via Fingerabdruck zu autorisieren in 'Mobiles Bezahlen' will ich nicht reden. Auch hier waren Visa und Mastercard schon früher weiter. Für Interessenten von Kryptowährungen dürfte der nächste Schritt beider Unternehmen ebenfalls gelegen kommen. Unterm Strich tun beide Unternehmen auch was für den besseren / fortschrittlichen Zahlungsverkehr, wohingegen Giro hinterher hingt.
Diese Information ist mittlerweile nicht mehr korrekt. Früher mussten Händler für Kreditkartenzahlungen i.d.R. bis zu 3 % des Umsatzes zahlen. Das hat sich aber schon lange erledigt. Mittlerweile zahlt der Händler für Girocardzahlungen m.W. 0,2 % des Umsatzes, mind. 6 Cent, bei Kreditkartenzahlungen 0,3 % mind. 6 Cent (wobei es Sobderkonditionen für Großkunden gibt). Die Kosten sind also überschaubar. Es ist aber auch verständlich, dass ein Bäcker die Kartenzahlung nicht akzeptiert.
Allerdings kenne ich die Konditionen von ApplePay und GooglePay nicht.
Die Kreditkartengesellschaften haben den Vorteil, dass man diese schon immer für Online-Zahlungen nutzen konnte. Dies war und ist immer noch bei der EC-Karte/Girocard nicht möglich. Das war beim damaligen Aufbau des deutschen Zahlungsverkehrs nicht möglich. Erst mit Einführung von SEPA sollte es besser werden. Die Banken haben damals (in 1990-er und 2000-er Jahren) die Chance vertan, zumal die Banken an der Deutschen Eurocard beteiligt waren. Es bestand eine Allianz mit der Mastercard, um internationale Akzeptanz zu erreichen. Aus der Eurocard wurde 2003 Mastercard. Bis dahin bestand für die Banken allerdings kein Bedarf, die EC-Karte/Girocard olinefähig zu machen. Nun versuchen die Sparkassen krampfhaft die Allianz mit anderen Dienstleistern.
Maestro ist grundsätzlich nicht kompatibel mit der Girocard. Maestro war der Versuch von Mastercard, eine Debitcard zu installieren. Es ist eigentlich eine Kreditkarte, bei denen die Zahlungen in wenigen Tagen dem Konto belastet wurden. In der Anfangszeit wurde sie kaum akzeptiert, was sich aber geändert hat. Erst durch die Koppelung mit der Girocard wird diese verstärkt in Deutschland akzeptiert. Ähnlich versucht es VISA mit V Pay, hat aber die Problematik m.E. schneller erkannt.
EC steht für Euro-Cheque. Es gab eine Kombi aus EC-Karte und Euro-Scheck. Wenn man im Handel einen Euro-Scheck ausstellte, musste man auf der Rückseite eine Kartennummer eintragen. Damit waren diese bis zu einem Betrag von DM 400,00 garantiert. Daher hat man die Schecks nur an Kunden mit guter Bonität ausgegeben. Als in den 80er Jahren die Geldautomaten aufkamen, waren auch die Auszahlungen bis DM 400 garantiert. Erst in den 90er Jahren wurde die Abfrage zur Genehmigung der Bargeldauszahlung bei der Hausbank eingeführt. In dem Zusammenhang und aufgrund der Abschaffung von Euroschecks wurde die EC-Karte Girocard umbenannt.