Na? Seid ihr schon auf 180 und habt im Geiste schon 20 wütende Kommentare verfasst? Super! Denn dann seid ihr auf unseren Köder hereingefallen und zeigt, dass das heutige Thema wichtig ist. Wir bringen euch nicht auf die Palme und beschäftigen uns heute lieber gemeinsam mit euch mit dem Thema Rage Bait!
Was ist Rage Bait?
Unter diesem Begriff versteht man bewusst gepostete Inhalte, die das Ziel haben Wut, Hass und Frustration zu erzeugen. Dies geschieht in der Regel über provokante Überschriften oder Fake-News, die wie Fakten verbreitet werden. Daher trifft es der übersetzte Ausdruck Wutköder schon ziemlich genau.
Aus eurer Emotion heraus sollen Klicks und ähnlich aufgeheizte Kommentare entstehen. Häufig zielt dabei die Formulierung der Überschrift auf eine bestimmte Zielgruppe ab, um dort vorhandene Ansichten weiter anzufachen. Das Streuen von Rage Bait nennt man Rage Farming (etwa Wut anbauen) oder gelegentlich auch Rage Seeding (Wut sähen).
Übrigens werden nicht nur "Nachrichten", sondern auch bewusst grottige Werbung, Memes oder vermeintliche Meinungspostings als Click Bait genutzt.
Wer betreibt Rage Farming?
Die aktiven Personenkreise sind vielseitig: Hier gibt es Wirtschaftsunternehmen samt angeschlossenen Influencermarketing, politische Parteien und Inititiativen oder einfach Privatpersonen mit zu viel Langeweile (oft auch einfach Trolle genannt).
Warum bringt Rage Bait Geld ein?
Im Regelfall soll Rage Bait ganz schnell und simpel Klicks und Reichweite generieren. Diese dient in der Regel dafür Produkte oder Werbeplätze besser vermarkten zu können.
Aber auch politische Parteien und Gruppierungen freuen sich über Zulauf und dadurch letztendlich über Spendengelder. Rage Farming ist darüber hinaus ein effektives Propagandawerkzeug - nicht nur in der rechten Szene. Neben politischen Ansichten werden auch Verschwörungstheorien effizient verbreitet.
Privatpersonen suchen dabei in der Regel nach etwas Aufmerksamkeit oder wollen die Welt einfach brennen sehen. Sogenanntes Trolling ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hat Rage Bait langfristige Konsequenzen?
Klares ja: Grundsätzlich trägt diese Form von Postings zu einem raueren Ton im Netz bei. Noch schlimmer sind aber die Verbreitung von Hass und Hetze, Rufschädigung von Personen und Unternehmen, Schwurbelei... Auch zur Spaltung der Gesellschaft wird aktiv beigetragen, da bewusst extreme Standpunkte getriggert und so Konflikte angefacht werden.
Das geht alles auch zu Lasten von Menschen die sich im Netz ordentlich verhalten. Werden nämlich Rage Bait Inhalte durch Likes und Kommentare gepusht, sorgt das gleichzeitig dafür, dass vernünftige Inhalte weniger Aufmerksamkeit bekommen. Etwa auch in Suchmaschinen.
Was kann ich gegen Click Bait tun?
Alles allererstes gilt die alte Regel "Erst denken, dann handeln". Habt ihr, nachdem ihr einen Rage Bait Artikel in Ruhe gelesen habt, überhaupt noch das Bedürfnis diesen zu kommentieren? Falls ja, bleibt dabei auf jeden Fall sachlich und beschränkt euch aufs wesentliche.
Ansonsten gilt Don`t feed the Troll - Fütter den Troll nicht! Es bringt euch im im Normalfall nichts, auf Trollposts oder Rage Bait einzusteigen. Niemanden interessiert eure gegenteilige Meinung in diesen Kreisen.
Kommentiert lieber ein paar gescheite Inhalte wie diesen. Denn wenn diese durch mehr Traffic gepusht werden, haben alle was davon.
Und wenn euch wiederholt die gleichen Rage Farmer nerven, könnt ihr diese auf vielen Plattformen auch einfach blockieren. Dadurch solltet ihr von dessen Inhalten nicht mehr belästigt werden - oder zumindest weniger. In der Regel ist zum blockieren allerdings erforderlich, dass ihr auf der jeweiligen Plattform eingeloggt seid. Aber das ist häufig eh der Fall und dürfte für viele von euch die geringste Hürde sein.
Schluckt ihr den wutKöder?
Seid ihr immun gegen derartige Inhalte? Oder lasst ihr euch ständig zu hitzigen Antworten hinreißen? Lass uns gerne an euren Erfahrungen teilhaben. Und nein: Dieses mal fordere ich euch nicht auf, hier konkrete Beispiele zu posten .
Also: Locker bleiben!
Gruß Christian
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